Standort: | Schulhaus Reckholdern, 8590 Romanshorn |
Module: | Schott Solar GmbH ASI-81 |
Wechselrichter: | 3 x Sunny Boy 3800 |
Leistung: | 11.500 kWp |
Inbetriebnahme: | Herbst 2008 |
Betreiber: | Solarverein Romanshorn |
Die Anlage befindet sich auf dem Dach des Reckholdernschulhaus der Sekundarschulgemeinde Romanshorn-Salmsach. Sie wurde in den Herbstferien 2008 von Schülerinnen und Schülern der Schule in Zusammenarbeit mit dem Solarverein Romanshorn realisiert.
Die Anlage belegt den grössten Teil des Schulhausdaches. 142 gerahmte Dünnschicht-Solarmodule von je ca. 1 Quadratmeter Fläche sind auf Alu-Trägern montiert. Die Träger ihrerseits sind mit Grundplatten verschraubt. Das bereits vorher auf dem Dach vorhanden gewesene Substrat überdeckt diese Platten und sorgt für die nötige Windfestigkeit der Anlage. Der produzierte Strom wird über drei Wechselrichter ins örtliche Stromnetz eingespiesen. Über das Internet kann die Produktion überwacht und ausgewertet werden. Die Gesamtkosten der Anlage beliefen sich auf ca. SFr. 120'000.-
Dünnschichtzellen haben gegenüber kristallinen Zellen einen geringeren Wirkungsgrad, benötigen also eine grössere Fläche, um die gleiche Strommenge zu produzieren. Sie sind aber in der Produktion billiger, benötigen weniger Energie und Material und sie sind weniger anfällig auf Verschattungen. Die Anlage Reckholdern ist in der Umgebung von Romanshorn das erste Solarkaraftwerk mit solchen Zellen.
Live-Daten vom Werkhof in Romanshorn bei Sunnyportal
Tagblatt, 4. Oktober 2008
Schüler helfen bei Installation einer Solaranlage
ROMANSHORN. Sekundarschüler beteiligen sich am Aufbau einer Solaranlage auf dem Schulhausdach. Guido Lang, Präsident des Solarvereins, beaufsichtigt die Arbeiten. Auch für ihn ist diese Aktion eine neue Herausforderung. Die Theorie dazu liefert den Schülern der Physikunterricht.
Bevor es mit Hilfe eines Baugerüsts aufs Dach des Reckholdern-Sekundarschulhauses geht, werden die Schülerinnen und Schüler der ersten Sekundarklasse von ihrem Werklehrer Christoph Sutter kurz über die Solaranlage informiert. Ausserdem werden die Verhaltensregeln klar festgelegt. «Es wird weder gerannt noch geschubst», hält Christoph Sutter fest. Für die Arbeiten sei auf dem Dach extra ein Geländer angebracht worden, um die Sicherheit zu erhöhen. Nach der kurzen Einführung geht es dann die Treppen hinauf aufs Dach.
Strom für vier Haushalte
Oben angekommen, wird erstmals die Aussicht auf den Bodensee genossen, bevor anschliessend die Arbeiten beginnen. Auf dem Dach wartet auch schon der Präsident des Romanshorner Solarvereins, Guido Lang. Auch er instruiert die Schüler über die Solaranlage und den Arbeitsablauf. Die rund 100 000 Franken teure Anlage hat eine Kapazität, um vier Haushalte mit Strom zu versorgen. «Die erzielte Elektrizität wird ins Romanshorner Elektrizitätswerk eingespeist», berichtet Projektleiter Lang. Die Schule selbst werde aber nicht mit Solarenergie versorgt. «Das wäre zu kompliziert», erklärt Lang. Finanziert werde die Anlage unter anderem durch die Mitgliederbeiträge des Romanshorner Solarvereins, durch Gönner und aus dem Erlös des Stromverkaufs.
Qualität statt Quantität
Nach der Verteilung der einzelnen Aufgaben machen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen an die Arbeit. Insgesamt werden 142 Module auf dem Dach angebracht. Momentan werden gerade die dreieckförmigen Halterungen aus Aluminum aufgebaut, auf welche dann anschliessend die Solarzellen befestigt werden. «Ich verlange von den Schülern nicht, dass sie die Arbeiten möglichst schnell verrichten, sondern mir es viel wichtiger, dass sie exakt arbeiten», so Guido Lang. Eine der drei Gruppen macht sich sogleich ans Zusammensetzen der Halterungen. Andere wiederum sorgen mit Besen und Schaufeln dafür, dass der Boden von Dreck und Steinen befreit wird.
Mal was anderes
Das gesamte Vorhaben solle innert zweier Wochen über die Bühne gehen, berichtet Guido Lang. Christoph Sutter: «Für die Schüler ist es ein tolles Erlebnis, schliesslich haben sie nicht jeden Tag die Möglichkeit, auf dem Schulhausdach zu stehen.» Für die meisten Schüler dürfte dieses Projekt eine gute Abwechslung zum gewohnten Werkunterricht sein.
Anzeige wird installiert
Sobald die Solaranlage vollständig auf dem Schulhausdach aufgebaut ist, wird im Schulhaus ein Bildschirm montiert. Auf diesem ist die Leistungsfähigkeit der Anlage für die Schülerinnen und Schüler ersichtlich. «Obwohl es eigentlich ein Projekt des Romanshorner Solarvereins ist, möchten wir es auch in den Schulunterricht einfliessen lassen. Einige Klassen haben sich bereits in der Physik mit Alternativenergien befasst, und andere werden dies nachholen, sobald die Anzeige installiert und die Stromproduktion ablesbar ist», berichtet Christoph Sutter.
Autorin: Stephanie Martina